Osteoporose nach den Wechseljahren

Die Osteoporose der Frau nach den Wechseljahren ist die häufigste Form der Osteoporose.

Etwa 30-40% der Frauen erkranken nach den Wechseljahren an Osteoporose,
wobei die verminderte Produktion von Sexualhormonen (Östrogenen) als Hauptfaktor dieses Osteoporosetyps angesehen wird.

Andere Faktoren sind in den Lebensgewohnheiten (Life stile) wie kalziumarme Ernährung, Bewegungsarmut und genetischen Faktoren zu suchen. Die starke Zunahme der
Erkrankung steht in direktem Zusammenhang mit der sprunghaft angestiegenen Lebenserwartung. Während im Jahre 1850 die statistische Lebenserwartung 
der Frau
bei 45 Jahren lag, so liegt sie heute bei ca. 80 Jahren.

Gleichzeitig ist auch der Eintritt der Wechseljahre (Menopause) um ca.
5 Jahre angestiegen, steht jedoch in keiner Weise in Relation zur gestiegenen Lebenserwartung der Frau. 
Die hormonfreie (arme) Zeit ist also wesentlich länger als im vorherigen Jahrhundert und dementsprechend die Häufung an Osteoporose Fällen.

Vorbeugen ist besser als Heilen

Die Rolle des Frauenarztes als Hüter der Frauengesundheit setzt genau an diesem
Punkt an. Beschwerdefreie Frauen stellen sich kurz vor, während oder nach
Eintritt der Wechseljahre in der gynäkologischen Praxis mit Wechseljahrbeschwerden
oder zur Krebsvorsorge vor, 
und spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte im Regelfall
eine ausführliches Gespräch 
zwischen Patientin und Gynäkologe über das Thema „Osteoporose“ begonnen werden. Primärprävention)

Die Vorsorge (Prophylaxe) der Osteoporose besteht in folgenden Maßnahmen:

  • Aufklärung über die Rolle der weiblichen Geschlechtshormone (Östrogene) für den Knochenhaushalt der Frau sowie über „ pro und contra“ einer Hormonersatztherapie für andere Organe (Dickdarm, Brustdrüsen, Haut, Haare ecc.) und im Bedarfsfalle gezielter, patientenbezogener Einsatz laut internationalen Richtlinien, wobei eine eventuelle Hormonersatztherapie verschiedenartig verabreicht werden kann wie z.B.: (Pflasterkombinationen, Pillenkombinationen, Gelverabreichungen ecc.)
  • Aufklärung über gesunde Lebensgewohnheiten (life stile) durch Bewegung und Vermeidung von Risikofaktoren ( Kaffee, Nikotin ecc.); kalziumreiche und phosphatarme Ernährung; die Rolle des Vitamin D;
  • Frühzeitige Erkennung von vermehrtem Knochenabbau durch Knochendichtemessungen
  • Therapie der symptomfreien Osteoporose ev. unter Einbeziehung von Fachärzten anderer Fachgebiete (Sekundärprävention)